Die neue unterirdische Station am Frankfurter Hauptbahnhof

Die vier zusätzlichen unterirdischen Bahnsteige werden über einen neuen Tiefbahnhof erschlossen. Die Planungen für diese zusätzliche unterirdische Station verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz. Das bedeutet, dass Aspekte zur Funktion wie auch zur Gestaltung gleichermaßen berücksichtigt werden. Die Reisenden sollen sich in der Station wohlfühlen, daher liegt ein Augenmerk auf einer hohen Aufenthaltsqualität. Gleichzeitig soll die unterirdische Station eine Vielzahl von Funktionen abdecken und auch noch für zukünftige Generationen ein attraktiver und nachhaltiger Bahnhof sein.  

Vom Wegeknoten zum Wegenetz

Bahnhöfe müssen als stark frequentierte öffentliche Gebäude sehr viele funktionale Anforderungen erfüllen. Unter anderem muss das Wegenetz derart gestaltet sein, dass sich die Reisenden auch in einem großen und komplexen Bahnhof möglichst intuitiv und zeitoptimiert zurechtfinden. Die aktuelle Wegeführung führt in der Regel über den Querbahnsteig, weshalb dieser in Stoßzeiten regelmäßig überlaufen und zu eng geworden ist. Das zukünftige Wegenetz wird die Reisendenströme entzerren und somit besser verteilen.
Hierzu trägt auch die neue Querpassage im westlichen Gleisvorfeld bei: Um sowohl kurze Umsteigewege zwischen der neuen unterirdischen Station, dem oberirdischen Regionalverkehr und der S-Bahn zu ermöglichen als auch die bisherigen Wege zu entlasten, wird der Hauptbahnhof durch eine neue Querverbindung ergänzt. Diese soll an sämtliche bestehende Bahnsteige wie auch die S-Bahn direkt angeschlossen werden.

Die Querpassage übernimmt zudem städtebauliche Funktionen: Erstens stellt sie eine neue Anbindung der westlich gelegenen Stadtteile dar. Die fußläufige Erreichbarkeit des Hauptbahnhofs mit Fern- und Nahverkehr inkl. S-Bahn aus diesen wachsenden Quartieren wird attraktiver. Zweitens schafft sie eine fußgängerfreundliche Stadtteilverbindung unterhalb des Gleisfeldes und wird somit zum Bindeglied zwischen dem Gallus- und dem Gutleutviertel.